Kindertheater „Die Kartoffelsuppe“
in der Aula der RS Regen am 25.11.2023
Mit dem Kinderstück „Die Kartoffelsuppe“ gastierte das Theater EigenArt im Auftrag des Hospizvereins Arberland e. V. in der Aula der Realschule Regen. Viele Eltern fragten sich bei der ungewöhnlichen Einladung, was der Hospizverein, dem man ja „nur“ die Themen Tod und Sterben und die Begleitung Erwachsener zuordnet, mit Theater für Kinder zu tun hat. Der Hospizverein Arberland e. V. hat in Zwiesel seit nunmehr 15 Jahren eine Kinder-Trauergruppe, in der sich die ausgebildete Kinder-Trauerbegleiterin Elisabeth Weinberger mit trauernden Kindern beschäftigt, damit diese ihre Trauer um einen Eltern- oder Großelternteil, aber auch um Geschwister, annehmen und verarbeiten können. Diese Arbeit wird sehr geschätzt und wurde nun auch mit einer großherzigen Einzelspende bedacht, die den trauernden, traurigen und neugierigen Kindern zugutekommen sollte. Daher richtete der Hospizverein seine Einladung an Kinder der 2. – 6. Jahrgangsstufen, der 58 Schüler folgten.
Der Koch Herr Gerhard vermittelt den Kindern locker erzählend die Vorteile einer gesunden Ernährung, jede einzelne Gemüsesorte mit ihren „Gesundstoffen“ benennend, während seine Assistentin Frau Gerlinde immer wieder durch lustige Gemüselieder untermalt. Dabei wird auf der Bühne die Kartoffelsuppe gekocht. Das kann man erst wirklich glauben, als der Dampf und damit der leckere, immer stärker werdende Duft aufsteigt. Diese „leichte Kost“ wird zu einer schweren, als Herr Gerhard aus Versehen eine Kartoffel vom Tisch stößt, die ihn an ein kleines Schwein erinnert und ihm die Geschichte seiner Mutter Kathi einfällt.
Sie lebt mit ihren Eltern und der Großmutter auf dem Land. Als Kathi sieben Jahre alt ist, bekommt sie von einem Bauern, der in der Nachbarschaft wohnt, ein kleines Schwein geschenkt. Sie darf es allein großziehen. Kathi nennt das Schweinchen Frieda, und sie werden Freunde. Dann bricht der Krieg aus und bringt eine große Hungersnot mit sich. Irgendwann ist das Schweinchen verschwunden…
Herr Gerhard erzählt diese Geschichte voller Emotionen. Mit wechselnden Stimmen erweckt er jede einzelne Figur zum Leben, steigert die Spannung bei den Kindern. Sie dürfen dann ihrer Fantasie freien Lauf lassen und mutmaßen, wie die Geschichte ausgegangen ist. Als man die Luft knistern hört, ist die Suppe fertig, die Geschichte aber nicht gelöst…Appetit und Fantasie sind angeregt. Und fast aufgeregt, aber gesittet nehmen die Kinder an den Tischen Platz. Während des Essens werden dann weiter Lösungen gesucht. Bis Herr Gerhard sagt, jede Lösung könne richtig sein, das geschlachtete ebenso wie das einfach weggelaufene Schweinchen oder die vielen anderen fantasievollen Möglichkeiten.
Mit großem Appetit aßen ausnahmslos alle Kinder von der köstlichen Kartoffelsuppe, deren „Salz“ die EigenArtige Einzigkeit war, in Aufbereitung, Darbietung und Zubereitung.
Inzwischen gibt es auch eine zweite Kindertrauergruppe des Hospizvereins Arberland e. V. in Viechtach. Termine erfährt man über die Homepage www.hospizverein-arberland.de oder telefonisch in den Büros unter 09922 99-369 bzw. 0160 91122337 und in der Presse.
